Konzept der offenen Ganztagsschule an der Grundschule Hiddestorf
Beschlossen durch den Schulvorstand am: 19.10.2017
Gesamtkonferenz am: 19.10.2017
Gliederung
1. Ausgangssituation
der Grundschule Hiddestorf im September 2017
1.1 Demographische Angaben
1.2 Die Schülerschaft
1.3 Die Elternschaft
1.4 Das Kollegium
2. Begründung
des Antrages auf Einrichtung einer offenen Ganztagsschule
3. Ziele der offenen Ganztagsschule
Hiddestorf
3.1 Chancengerechtigkeit
3.2 Heranführung an eine sinnvolle
Freizeitgestaltung
3.3 Erwerb der
Sozialkompetenz
3.4 Möglichkeit zum
interkulturellen Lernen
3.6 Förderung der sprachlichen und
motorischen Entwicklung
3.6 Gesunde Ernährung
4. Fortsetzung unserer Arbeit als
Schule im Stadtteil
5. Grundlagen
und Bildungsziele der offenen Ganztagsschule
6. Das Raumkonzept
6.1
Derzeitige Situation
6.2
Zukünftige Nutzung
6.3
Räumliche Anforderungen
7. Das
Essenskonzept
8. Organisation
des Ganztagsangebotes
8.1 Die
Zeitstruktur
8.2 Kostenpflichtige
Betreuung
8.3 Die pädagogische Gestaltung der
Mittagspause
8.5 Die Ferienbetreuung
9. Kooperationen
10.
Ausblick
11.
Schlussbemerkung
12.
Literaturverzeichnis
1. Ausgangssituation der Grundschule Hiddestorf im September 2017
Die Grundschule Hiddestorf gehört zur Stadt Hemmingen. In den vier Klassen der bisher einzügigen Schule werden jährlich
ca. 70-80 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die Klassenstärke schwankt zwischen 17 und 25 Schülerinnen und Schülern.
Laut Vorausschau der Stadt Hemmingen wird die Schülerzahl auch in den nächsten Jahren bei insgesamt 65 bis 80 Kindern
liegen. Seit Beginn des Schuljahres 1999/2000 ist die GS Hiddestorf Verlässliche Grundschule. Zwei Pädagogische Mitarbeiter
sind für die Betreuung eingestellt worden und übernehmen im Bedarfsfall auch Vertretungsstunden.
Die benachbarte Kita bietet ca. 15 Hortplätze (eine Gruppe). Die Nachfrage nach Hortplätzen ist in den letzten Jahren aber
so gestiegen, dass eine weitere Gruppe entstanden ist, die aus Platzmangel in Räumen der Feuerwehr untergebracht ist, so
dass zur Zeit 22 Kinder nachmittags durch den Hort betreut werden.
Am außerschulischen Betreuungsangebot durch die Help-Stiftung nehmen im Schuljahr 2017/18 15 Kinder aus Klasse 1
teil. Insgesamt werden 37 Kinder am Nachmittag betreut.
Das zweigeschossige Schulgebäude ist 1995 gebaut worden. Im Erdgeschoss befinden sich die Verwaltungsräume mit
Sekretariat, Lehrerzimmer und Büro der Schulleitung sowie Aula, Werkraum, Materialräume, Hausmeisterbüro und Toiletten.
Die vier Klassenräume und zwei Gruppenräume sind im oberen Geschoss angesiedelt. Ein Gruppenraum wurde mit
tatkräftiger Unterstützung von Eltern und finanzieller Unterstützung mehrerer Sponsoren zum PC-Raum umgebaut. Die
beiden Geschosse sind durch einen Fahrstuhl miteinander verbunden.
Der Schulhof ist mit großem Aufwand und viel Elternhilfe zweimal erweitert und naturnah gestaltet worden, so dass den Kindern
in den Pausen und in den Betreuungsstunden ein begrenzter Bewegungsraum zum Laufen, Toben, Klettern und Balancieren
zur Verfügung steht. Neben dem Schulhof befindet sich ein Bolzplatz, zu dem die Kinder während der Pausen durch ein Tor
ebenfalls Zugang haben. Im hinteren Teil des Schulhofes wurde bei der zweiten Erweiterung in einer gemeinsamen Aktion
des Fördervereins, der Elternschaft und des Kollegiums ein grünes Klassenzimmer angelegt, in dem bei schönem Wetter
auch Unterricht abgehalten werden kann. Häufig wird dieses Klassenzimmer im Grünen auch bei Klassen- oder Schulfesten
genutzt. In dem benachbarten Feuerwehrhaus nutzt die Schule einen eigens dafür geplanten Raum für Pausenspielzeug.
1.1 Demographische Angaben
Die Stadtteile Hiddestorf und Ohlendorf sind gewachsene Wohngebiete in einem ländlichen Bereich. In den letzten Jahren
sind mehrere Neubaugebiete mit Einzel- und Reihenhausbebauung entstanden. Die Nachfrage nach Grundstücken ist groß,
da Hiddestorf und Ohlendorf noch eine ländliche Struktur aufweisen, andererseits die Stadt Hannover mit ihrem kulturellen
Angebot schnell zu erreichen ist. Die Mehrzahl der zugezogenen Familien kommt aus Hannover und Umgebung. Auch
einige Flüchtlingsfamilien haben hier ein Zuhause gefunden.
1.2 Die Schülerschaft
Das Einzugsgebiet der GS Hiddestorf erstreckt sich neben Hiddestorf auch auf den kleinen Stadtteil Ohlendorf.Im Zuge der Inklusion häufen sich jedoch Anfragen von Eltern aus Arnum, Harkenbleck und Pattensenbezüglich einer Ausnahmegenehmigung zum Besuch unserer Schule. In den meisten Fällen handelt es sich um Kinder mit Konzentrations- oder Wahrnehmungsstörungen, um Kinder mit sozialen Defiziten oder auch Kinder mit Lernschwierigkeiten. Aufgrund der kleinen Organisation und der übersichtlichen Struktur finden sich die Kinder schnell zurecht und sind jederzeit gut im Blick der Lehrkräfte.
Neben der sonderpädagogischen Grundversorgung werden wir noch vom mobilen Dienst der Mira-Lobe- Schule und der Schule Auf der Bult beratend unterstützt.
Viele Kinder lernen erst mit Schuleintritt Regeln und Grenzen kennen. Die Schule muss neben der unterrichtlichen Arbeit verstärkt Erziehungsarbeit leisten. Verhaltensauffälligkeiten von Kindern nehmen zu und die Lehrkräfte müssen viel Kraft und Zeit für Gespräche und das Schreiben von Berichten aufwenden.
1.3 Die Elternschaft
Die Elternschaft besteht überwiegend aus bildungsnahen Familien, die gut mit dem Kollegium zusammenarbeiten. Sie zeigen großes Interesse an der Arbeit der Schule und begleiten diese unterstützend. Die unterrichtliche Arbeit wird akzeptiert und gewürdigt. Nachfragen werden in Gesprächen mit den Kolleginnen und bei Bedarf mit der Schulleitung aufgearbeitet. Erfahrungen zeigen auf, dass Transparenz und klare Absprachen Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit sind.
Im Schulalltag sowie bei schulischen Veranstaltungen und Schulfesten können wir eine engagierte und aktive Mitarbeit der Eltern verzeichnen.
Es fällt jedoch auf, dass mit der Einschulung der Kinder immer mehr Mütter wieder in ihren Beruf zurückkehren und somit am Vormittag nicht mehr als Helferinnen zur Verfügung stehen. Ferner hat die Zahl alleinerziehender Elternteile in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen. Sie fordern wegen steigenden Betreuungsbedarfs für ihre Kinder die Einführung einer offenen GTS.
1.4 Das Kollegium
Das Kollegium besteht aus sieben Lehrerinnen und zwei pädagogischen Mitarbeitern und arbeitet weitestgehend kooperativ. Alle erstellten Unterrichtsmaterialien wie Arbeitsblätter und Spiele werden gesammelt und den Kollegen in thematisch gegliederten Ordnern zur Verfügung gestellt.
Initiativen und Neuerungen stehen die Lehrkräfte aufgeschlossen gegenüber und besuchen auch die angebotenen Fortbildungsveranstaltungen. Die Arbeit an jedem einzelnen Kind, die Förderung und Forderung der individuellen Fähigkeiten ist ihnen in ihrem Beruf wichtigstes Ziel.
Dem Kollegium steht eine kompetente und sehr eigenständig arbeitende Sekretärin zur Seite. Das Sekretariat ist von dienstags bis freitags in der Kernzeit von 8.00 bis 11.00 Uhr besetzt. Mit Einführung der Offenen Ganztagsschule muss diese Arbeitszeit wegen der damit einhergehenden ansteigenden Verwaltungsarbeit vom Schulträger erweitert werden.
2. Begründung des Antrages auf Einrichtung einer offenen Ganztagsschule
Veränderungen in unserer Gesellschaft haben selbstverständlich auch zu veränderten Lebensbedingungen vieler Familien im Stadtteil Hiddestorf geführt. Sowohl Väter als auch Mütter sind zunehmend Vollzeit berufstätig. Berufsbedingte Flexibilität und Mobilität erfordern wiederum Umzüge, um den geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Insbesondere bei zugezogenen Familien, wie dies in Hiddestorf der Fall ist, wohnen somit Großeltern oder andere Verwandte meistens nicht mehr in der Nähe. Viele Kinder sind aus diesen Gründen zwangsläufig außerhalb der regulären Schulzeiten am Vormittag auf sich allein gestellt. Die Betreuung und Versorgung der Kinder im Grundschulalter stellt somit für viele Eltern ein nahezu unlösbares Problem dar.
Zudem drückt sich der altersgemäße Betreuungsbedarf von Kindern ab 6 Jahren z. B. im steigenden Anspruchsniveau bei Freizeitgestaltung und Hausaufgabenhilfe aus. Aufgrund der Berufstätigkeit der Eltern erhalten diese Kinder jedoch kaum noch eine warme Mittagsmahlzeit, Unterstützung bei der Anfertigung der Hausaufgaben oder Anregungen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Zusätzlich haben sie kaum Gelegenheit, ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen. Immer mehr Kinder wissen nicht, wie man gewaltfrei Konflikte lösen kann. Zudem geht das “Wir”-Gefühl immer weiter verloren, sodass die starke Ichbezogenheit der Kinder in den Vordergrund gerät.
Dementsprechend ist es für berufstätige Eltern besonders wichtig, dass eine verbindliche und verlässliche Betreuung ihrer Kinder besteht, damit sie selbst verbindlich und verlässlich ihren Beruf ausüben können.
Im Mai 2017 wurden alle Eltern, deren Kinder im nächsten oder in folgenden Jahren voraussichtlich die GS Hiddestorf besuchen werden, vom Schulträger schriftlich zum Thema Ganztagsschule befragt. 87% der Eltern votierten für die Einrichtung einer offenen Ganztagsschule!
3. Ziele der offenen Ganztagsschule Hiddestorf
3.1 Chancengerechtigkeit
Eine offene Ganztagsschule wird für alle Kinder in Hiddestorf und Ohlendorf offenstehen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und auch ihrer geistigen Entwicklung. Inklusion ist in unserer Schule ebenfalls ein großes Thema.
Bei Kindern, deren Eltern sich ein kosten-und zeitintensives Nachmittagsprogramm nicht leisten können oder wo Kinder nur geringe Unterstützung durch ihre Familien erfahren, sollen so potenziell am ehesten Nachteile in Bildung, Förderung und Sozialkompetenz ausgeglichen werden. Auch in sozial begünstigten Familien kann dies der Fall sein. Die Kinder profitieren also sehr von einer hochwertigen und unter Umständen kontinuierlichen Nachmittagsbetreuung.
Somit leistet die offene Ganztagsgrundschule einen wichtigen Beitrag zur Chancen- und Bildungsgerechtigkeit.
3.2 Heranführung an eine sinnvolle Freizeitgestaltung
Die Freizeitgestaltung früher und heute hat sich mit dem stärker werdenden technologischen Wandel immer weiter verändert. Aufgrund des immensen intermedialen Angebots für Schülerinnen und Schüler hat dies zu einer auffallend bewegungsarm basierten Freizeitgestaltung geführt. Die unterschiedlichen Ganztagsangebote unterstützen eine sinnvolle Freizeitgestaltung, da sie Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, besondere Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten. Ganztagsschulen bieten eine Fülle von Vorteilen und besseren Voraussetzungen, um Kinder zu eigenverantwortlichen, kreativen und kompetenten Persönlichkeiten heranwachsen zu lassen. So können abwechslungsreiche Angebote genutzt werden, zu denen sonst eventuell aus finanziellen oder zeitlichen Grenzen der Eltern kein Zugang besteht.
Die Freizeitaktivitäten sind mit den Bereichen Sport, gesundes Essen, Musik, Spielen, Lesen u.v.m. breit gefächert. Natürlich ist auch für eine unterstützende Hausaufgabenhilfe gesorgt. All das führt im Kern dazu, dass die Kinder durch die Förderung ihrer Talente und Vorlieben selbstbewusst und kindgerecht in die Welt der Erwachsenen geleitet werden. Hierbei ist auch der Faktor des Miteinanders und gemeinsamer Verantwortung Inhalt und Ziel des Gesamtkonzeptes. Besonders wichtig ist uns der Gedanke, mit Hilfe der Ganztagsschule Kinder anzuleiten, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und zu nutzen. So können sie sich kindergerecht entspannen, aber auch austoben.
3.3 Erwerb der Sozialkompetenz
Auch die Grundschule Hiddestorf muss vermehrt Erziehungsarbeit leisten, da Kinder zunehmend soziale Defizite erkennen lassen. Das sich immer schneller verändernde Umfeld der Kinder, das Aufbrechen von traditionellen Familienstrukturen, der allgemeine Wertewandel, die Allgegenwart der Medien und die Veränderung der Wirtschafts- und Arbeitswelt bedingen ein verändertes Lern- und Sozialverhalten.
Gleichzeitig machen Schulen die Erfahrung, dass die Wirkung der üblichen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen auf die Kinder stark nachgelassen hat. „ Erst wenn Wissen und Wertebewusstsein zusammenkommen, erst dann ist er Mensch fähig, verantwortungsbewusst zu handeln. Und das ist vielleicht das höchste Ziel der Bildung“ (Horst Köhler)
Im Rahmen einer offenen Ganztagsschule ist es neben dem eigentlichen Unterricht verstärkt möglich, Kindern konsequent Werte, Arbeitsverhalten und soziale Kompetenzen zu vermitteln und ein „Wir“-Gefühl zu stärken. In gemeinsamen, pädagogisch begleiteten Aktivitäten lernen die Kinder eine Konfliktkultur in der Regeln eingehalten, Rücksicht genommen und Konflikte gewaltfrei gelöst werden.
Dies gibt den Kindern die Basis für ein Leben als Mitglied unserer sozialen Gemeinschaft. Nicht umsonst gelten soziale Kompetenzen als Schlüssel für persönliche und professionelle Erfolge.
3.4 Möglichkeit zum interkulturellen Lernen
Die Anzahl der verschiedenen Nationalitäten und Sprachen, die durch die Kinder in der Schule vertreten sind, ist gestiegen. Die Lebenssituationen und Lernvoraussetzungen der Kinder sind zunehmend heterogen. Die heterogene Klasse, in der Schüler mit unterschiedlichen Muttersprachen, verschiedenen Sprachständen in der deutschen Sprache, mit verschiedenartigen Religionen oder Herkunftskulturen gemeinsam lernen, ist der Regelfall geworden. Das gilt mittlerweile für alle Schulen.
Die meisten Familien und Kinder mit Migrationshintergrund in Hiddestorf sind gut integriert. Trotzdem muss sich die Schule immer öfter mit der Situation auseinandersetzen, dass die Schüler erst in der Schule mit dem deutschen Schulalltag und mit der deutschen Sprache konfrontiert werden.
Die Grundschulzeit ist die Phase in der Entwicklung der Kinder, in der sie zum ersten Mal bewusst über Sprache nachdenken, die ihnen hier als Schriftsprache gegenübertritt. Einige Kinder befassen sich zum ersten Mal mit der Existenz unterschiedlicher kultureller Normen und Verhaltensweisen und Religionen.
Wenn diese Zeit erfolgreich gestaltet werden kann, so hat das positive Auswirkungen auf die weitere Schulkarriere und das notwendige lebenslange Lernen.
Ganztagsschule mit einer multikulturellen Schülerschaft erfordert ein spezielles Leitbild, eine Philosophie, die möglichen Maßnahmen eine gemeinsame Richtung, ein Ziel geben. Dieses Leitbild muss mit allen Beteiligten, der Lehrerschaft, der Schülerschaft und den Eltern erarbeitet, festgelegt und immer wieder überprüft, präzisiert und ergänzt werden. Auf diese Weise entsteht ein System von Spielregeln, mit dem sich alle auseinandersetzen müssen und das sichert, dass alle wissen, was sie erwartet.
Auf diese Herausforderungen kann die Schule durch interkulturelle Gewichtung auf verschiedenen Ebenen reagieren: in Projekten, im Unterricht, durch Einrichtung und Ausgestaltung ihrer Förderangebote, in Konzepten und im Schulprogramm.
Beim interkulturellen Lernen stehen die Lebenswelten aller Kinder und ihrer Eltern oder ihrer Familien im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Alle Bereiche des Schullebens müssen in das interkulturelle Konzept einbezogen werden: Sprachförderung, Lese- und Schreibfähigkeit, Essen, Spiel, Sport, Freizeitgestaltung aber auch Verkehrs- und Gesundheitserziehung. Jedes Kind soll die Chance haben, sich in den Räumen und in den Angeboten wiederfinden zu können. Es muss die Achtung und Wertschätzung seiner Sprache und seiner Kultur in der Schule erfahren können, um so in der Lage zu sein, eine positive Identität aufzubauen.
Auch außerschulische Kontakte und persönliche Begegnungen zwischen Menschen aus verschiedenen lebensweltlichen Bezügen können zu offenen Haltungen und gegenseitigem Respekt beitragen.
Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten ist entscheidend für den Bildungserfolg der Kinder, daher ist es wichtig nicht nur zu den Kindern einen wertschätzenden Kontakt aufzubauen, sondern sich abseits des Unterrichts auch Zeit für die Elternarbeit zu nehmen.
Eltern müssen in ihrer Verantwortung für die Erziehung und Bildung ihrer Kinder gestärkt werden. Sprach- und Leseförderung ist auch im Elternhaus wichtig. Hier werden neue Konzepte benötigt, die schicht- und migrationsspezifische Aspekte berücksichtigen und so angelegt sind, dass eine möglichst große Inanspruchnahme durch die Eltern gelingt.
3.5. Förderung der sprachlichen und motorischen Entwicklung
Durch die Ganztagsgrundschule verbringen auch Kinder mit Migrationshintergrund täglich eine längere Zeitdauer mit Mitschülern, Lehrern und Betreuern, wodurch sie Sprache in vielfältigem Kontext erleben. Gerade bei den außerschulischen Aktivitäten im Nachmittagsbereich, z.B. beim Basteln, Sport oder Musizieren ergeben sich für die Kinder abseits vom Unterricht ungezwungene Möglichkeiten ihre sprachlichen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Darüber hinaus können sich auch Kinder mit noch geringen Deutschkenntnissen bei gemeinsamen Aktivitäten einbringen.
Kinder verfügen über einen natürlichen Bewegungsdrang, dem in der konventionellen Schulorganisation häufig nicht ausreichend Raum gegeben wird. Die Nachmittagsangebote bieten vielfältige Sport- und Bewegungsmöglichkeiten und schaffen damit einen aktiven Ausgleich für die Kinder. Darüber hinaus lernen die Schüler zahlreiche verschiedene Sportarten kennen und bekommen die Möglichkeit diese aktiv auszuprobieren. Durch den Ausbau der motorischen Fähigkeiten werden die Kinder nicht nur in ihrer körperlichen, sondern auch in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung gefördert.
3.6 Gesunde Ernährung
Eine zentrale Bedeutung im Lebensraum Schule kommt der Verpflegung zu. Bislang
frühstücken die Schülerinnen und Schüler gemeinsam und nehmen das Angebot von Obst und Gemüse im Rahmen der Fördermaßnahme "Wir mögen's frisch!" mit Freude an. Außerdem nimmt der jeweils erste Jahrgang am "Hemminger Küchendiplom" teil.
Im Ganztagsbetrieb verlagert sich das Mittagessen vom Esstisch zu Hause in die Schule. Das bedeutet eine große Verantwortung, denn für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern spielt die Verpflegung eine entscheidende Rolle. Wir sehen uns als Mitverantwortliche und in der Fürsorgepflicht für die Heranführung unserer Schülerinnen und Schüler an eine gesunde Ernährungsweise. Ziel ist es, die Kinder mit gesunden Lebensmitteln in ihren Ernährungsgewohnheiten zu beeinflussen.
Mit Spaß und Freude möchten wir die Kinder u.a. an Obst und Gemüse heranführen. Dies kann
z. B. durch Experimente im Unterricht oder die eigene Zubereitung von Speisen unterstützt werden.
Beim gemeinsamen Essen werden Tischmanieren gelernt und der Ichbezogenheit entgegengewirkt. Das Sozialverhalten wird somit positiv beeinflusst.
Wichtig ist uns eine freundliche Atmosphäre, Zeit und Raum.
Die Kinder sollen sich auch während des Essens wohlfühlen und genügend Zeit für die Mahlzeit haben.
Auch dem Raum, in dem das Mittagessen stattfindet, kommt eine große Bedeutung zu. Eine helle und freundliche Essatmosphäre sollte gegeben sein. Die Möbel und Bodenbeläge sollten leicht zu reinigen sein.
Die Schülerinnen und Schüler sollen in das Speisenangebot mit einbezogen werden, eine regelmäßige Abfrage sollte stattfinden.
Das Thema "gesunde Ernährung" fügt sich somit in das Gesamtbild unserer Schule, was Ziele und Schwerpunkte angeht, ein.
4. Fortsetzung unserer Arbeit als Schule im Stadtteil
Bereits jetzt verfügt die GS Hiddestorf über eine gute Vernetzung innerhalb der Stadtteile: Bestehende pädagogische Nachmittagsangebote werden im Rahmen der offenen Ganztagsschule fortgesetzt:
Sportverein Hiddestorf (www.hiddestorf.de):
- Fußball
- Handball
- Tischtennis
- (psychomotorisches) Kinderturnen
- Geräteturnen
-
Tennis
Reiten Andrea Herber/Claudia Weber
Kinderchor“ Confettis”, Gesangverein Concordia
Klavier- und
Flötenunterricht Musikschule Heike Spangenberg: www.convoices.de
Natur,
Ernährung Projekte/Aktionen wie z. B.
Kinderacker www. heuhüpfer.de, Frau Jacobs, Frau Seiler
Kinderfeuerwehr, http// hiddestorf-ohlendorf.de
Kirche:
- Kinderbibeltag, KU 4, KU Spiel, Spaß, Bücherei, Vorlesespaß
- Kindergottesdienst, Pastor Gnügge, www.kirchenkreis-laatzen-springe.de/gemeinden/nicolai hiddestorf/gruppenkreise
5. Grundlagen und Bildungsziele der offenen Ganztagsschule
Ziel der Grundschule Hiddestorf ist die Förderung verlässlicher Ganztagsangebote in Kooperation mit dem Kindergarten. Die
Schule soll langfristig ein ganztägig geöffnetes Haus des Lernens sein, in dem die Schüler gerne lernen und leben.Die ganztägig geöffnete Grundschule Hiddestorf birgt eine große Chance, die Qualitäten von Schule und Kindergarten miteinander zu
verknüpfen. Es bieten sich so Möglichkeiten intensiverer schulischer Förderung, eine stärkere Öffnung der Schule gegenüber gesellschaftlichen Gruppen (Dorfgemeinschaftsküche) sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
6. Das Raumkonzept
6.1. Derzeitige Situation
Die Hiddestorfer Grundschule wurde 1995 gemäß den damaligen Anforderungen an eine einzügige Grundschule in ländlicher Umgebung als zweigeschossiges Gebäude gebaut.
Im Erdgeschoss sind die Verwaltungsräume, die Toilettenanlagen, Hausmeister- und Technikräume untergebracht. Zudem gibt es einen Werkraum mit ca.60m² und den zentral gelegenen Mehrzweckraum mit 110m². Über die Treppenanlage der Eingangshalle oder einen abgelegenen Aufzug erreicht man das Obergeschoss.
Hier liegen die Klassenräume. Für jeden Jahrgang ist ein Klassenraum mit ca. 60m² vorgesehen. Zudem ist jeweils zwei Klassenräumen ein Vorbereitungsraum (mit 13,2m²/19,1m²) zugeordnet, wobei der größere dieser Räume als EDV-Raum genutzt wird.
Unterricht:
Zählt man die Flächen der Klassenräume, der Vorbereitungsräume und des Werkraumes zusammen, stehen den Schülern ca. 330 m² zum Lernen zur Verfügung. Das macht bei 80 bis 100 Schüler durchschnittlich 4-3,3m² pro Schüler. Geht man davon aus, dass zukünftig (ggf. bereits im nächsten Schuljahr) ein Jahrgang aufgrund der hohen Schülerzahl zweizügig wäre und daher der Werkraum aufgrund mangelnder Alternativen zum Klassenraum umfunktioniert werden muss, verringert sich die verfügbare Fläche um 20%.
Der Mehrzweckraum dient als Aula und Pausenraum bei Schlechtwetter und ist neutral gestaltet.
Für eine, den heutigen Ansprüchen gerechten inklusiven Schule fehlt Raum für separate Fachlehrsäle wie z.B. einen Musikraum. Darüber hinaus fehlen Ausweichräume für die Arbeit mit Inklusionskindern bzw. ruhiges Arbeiten, eine Bibliothek, einen Nebenraum für Werken und textiles Gestalten, sowie ein Vorbereitungsraum für die Ganztags-Betreuer und ein Erste-Hilfe-Raum. Eine mögliche Auslagerung des Archivs könnte Raum für die Vorbereitung der Ganztags-Betreuungskräfte schaffen.
Sportunterricht:
Die Schule besitzt keine schuleigene Sporthalle, sondern nutzt für den Sportunterricht, ebenso wie Vereine und der Kindergarten die Gemeindesporthalle.
Einen Außen-Sportplatz in unmittelbarer Nähe zur Grundschule gibt es nicht.
Bei der angedachten Sanierung/dem angedachten Neubau der Sporthalle müsste der Sportunterricht ggf. langfristig ausfallen oder Alternativen gefunden werden.
Pausenbereich/Schulhof:
Vor der Schule gibt es ein begrenztes Außengelände, das den Kindern zum Ankommen vor dem Unterricht sowie zum Toben und zur Erholung während der Pausen dient. Dieser Bereich ist untergliedert in einen befestigten Bereich mit zwei kleinen Turngeräten und einem unbefestigten Grünbereich mit integriertem Freiluftklassenzimmer.
Da der Außenbereich für die wachsende Schülerzahl nicht ausreicht und den Kindern nur eingeschränkt adäquate Bewegung bietet, steht ihnen in Absprache mit der Stadt Hemmingen der angrenzende unbefestigte Bolzplatz als Spielbereich in der Pause zur Verfügung.
Insgesamt stehen den Kindern daher ca. 1800m² Freifläche zur Verfügung. Überdachte Bereiche oder Sitz- und Ruhezonen gibt es nicht. Das Schulareal ist nicht eingezäunt.
Die Hortkinder nutzen in der Nachmittagsbetreuung aufgrund mangelnder Alternativen ebenfalls die Außenflächen der Schule sowie den Bolzer und den angrenzenden Kleinkindspielplatz als Außenbereich.
Der im Erdgeschoss der Schule liegende Mehrzweckraum dient als Pausenraum bei Schlechtwetter. In einem angrenzenden Abstellraum sind Spiele gelagert, die den Kindern bei sogn. Regenpausen zur Verfügung gestellt werden. Extra Mobiliar zur Pausengestaltung gibt es nicht. Auch hier reicht der Raum für die wachsende Schülerzahl nicht aus, so dass auch die Klassenräume und Flure als Pausenbereich mit genutzt werden müssen.
Für eine sinnvolle und schnell umsetzbare Bespielung der Aulafläche wären größere Lagerflächen in unmittelbarer Nähe zur Aula wünschenswert.
6.2. Zukünftige Nutzung als Ganztagsschule
Neben der Vermittlung von Lehrinhalten und sozialen Werten soll die Ganztagsschule ein Ort sein, in dem die Schüler sich wohlfühlen und der die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit fördert.
Die ideale (Ganztags-) Schule muss daher ausreichend Raum für Bewegung und Ruhe, Begegnung und Rückzug bieten. Dies betrifft nicht nur den Pausenbereich, auch innerhalb des Schulgebäudes muss es den unterschiedlichen Anforderungen angepasste Bereiche geben, so dass den Kindern auch bei ganztägiger Betreuung Räumlichkeiten geboten werden, in denen die sich geborgen fühlen und sich voll entfalten können.
In der Wirtschaft wurde bereits vor vielen Jahren erkannt, dass die räumliche Umgebung das persönliche Wohlbefinden der Arbeitnehmer maßgeblich beeinflusst und seither werden große finanzielle Ressourcen in die Entwicklung von ganzen Arbeits- beziehungsweise Erholungswelten gesteckt. Es wurde erkannt, dass die Produktivität, die Konzentrationsfähigkeit und Kreativität massiv ansteigen, wenn der rigide Arbeitsalltag aufgebrochen wird und mit Essens- und Freizeitkonzepten vermischt wird, die alle Sinne ansprechen.
Dies ist im gleichen Maße auch auf Schulkinder und die schulische Umgebung übertragbar. In der heutigen Zeit, in der die Kinder sich immer stärker in den durchgetakteten Arbeitsalltag der Eltern einfügen müssen und sich Betreuungszeiten verlängern, erhöht sich die Bedeutung einer guten Umgebung. Sie sind noch in der Entwicklung und daher erfordert die Gestaltung ihrer Lebenswelt besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt.
6.3. Räumliche Anforderungen für die Ganztagsschule
Ein wichtiger Punkt, der in den jetzigen Räumen der Schule nicht verwirklicht werden kann, ist eine adäquate Verpflegung der Schülerinnen und Schüler zur Mittagszeit. Da keine Mensa zur Verfügung steht, wird derzeit Essen von einem Cateringunternehmen geliefert und der Werkraum als Speiseraum genutzt.
Wir sehen daher neben einer differenzierteren Ausstattung der Schule mit passenden Möbeln zur Schaffung von Entspannung-/Ruhezonen die Erweiterung der Schule als Voraussetzung für die Einführung einer Ganztagsschule.
Die Erweiterung der Schulräume darf jedoch nicht auf Kosten des bereits sehr kleinen Freigeländes gehen, da die Pause nicht nur bei den Schülern und Schülerinnen, sondern auch im Bewusstsein der Schulpädagogen und Schulplaner einen mit den Lehrräumen vergleichbare Stellung einnimmt.
Auch der Bolzer sollte unbedingt erhalten bleiben. Er dient nicht nur den Schülerinnen und Schülern als Bewegungsfläche, sondern stellt für die Jugendlichen des Dorfes einen der wenigen Treffpunkte dar. Mit einem Sportboden ausgestattet, könnte er für den Sportunterricht ersatzweise als Sportplatz genutzt werden.
Um den Außenraum nicht weiter zu komprimieren sehen wir daher eine Aufstockung der Schule im 1.OG als sinnvollste Lösung. Auf beiden Seiten der Eingangshalle über den Räumen der Schulleitung und den Toilettenanlagen könnte jeweils ein Raum mit ca. 25m² entstehen. Beide Räume hätten direkten räumlichen Bezug zu den Klassenräumen und könnten als Gruppen- oder Spielraum, Raum für Inklusionsarbeit, Bibliothek und Ruhebereich während der Pausen genutzt werden.
Des Weiteren wünschen wir uns für das Schulgebäude ein Konzept, das mit innovativen Ideen Orte für Ruhe und Rückzug, sowie Kreativität gestaltet. Auch hierfür müssten Mittel zur Verfügung gestellt werden. Ein Fachlehrsaal, ausreichender Größe, der für die Dauer einiger Jahre auch als weiteres Klassenzimmer genutzt werden könnte, wäre nur als Anbau, zu Lasten des Freigeländes zu realisieren.
Zur dauerhaften Einführung der Mittagsverpflegung ist der Bau einer Mensa unabdingbar, da es keine anderen Räumlichkeiten hierfür in der Schule oder den angrenzenden Gebäuden gibt.
Die Mensa müsste, insofern sie nicht an das Gebäude angebunden werden kann fußläufig und sicher von der Schule aus zu erreichen sein.
Vor dem Hintergrund der angedachten Sanierung/dem Neubau der Sporthalle wäre eine Erweiterung des Gebäudes zur Unterbringung der Mensa denkbar.
Beim Ideenaustausch zum Essenkonzept entstand die Idee, dass Essensangebot für die Dorfbewohner zu öffnen und somit eine Dorfküche zu etablieren, um Familien im Hinblick auf gesunde Ernährung und Essen in Gemeinschaft zu unterstützen.
Die räumlichen Voraussetzungen für eine Mensa mit ca. 100 Sitzplätzen zum Essen in zweifacher Belegung mit Kindergartenkindern und Schulkindern sind ein großer Speiseraum mit angrenzendem Essensausgabebereich als Verbindung zur Selbstversorgerküche. Hinzu kommen ein Lagerraum mit Kühlmöglichkeit, sowie Toiletten und ein kleines Büro für die Planung und Koordination der Essenpläne und Bestellungen.
Am Nachmittag bzw. Abend könnten diese Räumlichkeiten für Kochkurse der VHS, oder durch die Jugendpflege und Elterntreffs genutzt werden.
Im Neubau sollten nach Möglichkeit noch weitere Räume zur Nachmittagsbetreuung mit eingeplant werden.
Wenn die räumliche Umstellung der Grundschule zur Ganztagsschule, sowie der Bau der Mensa in Kooperation zwischen Grundschule, Kindergarten und Hort erfolgt, werden Synergieeffekte entstehen, die allen Beteiligten, vor allem den Kindern zu Gute kommen werden. Das Lernen und der Aufenthalt in der Schule können hierbei grundsätzlich hinterfragt werden, um innovative Wege in der räumlichen Konzeption zu gehen.
7. Das Essenskonzept
Der Schulträger hat bereits für eine Schule und mehrere Kitas einen Caterer unter Vertrag. Dieser wird anfangs auch in der
GS Hiddestorf die Mittagsverpflegung sicherstellen. Das Mittagessen ist kostenpflichtig, der Preis entspricht dem, der in den
Horten der Stadt Hemmingen berechnet wird. Das Mittagessen wird bis zum Bau einer Schulmensa behelfsmäßig im
Werkraum, der über eine Küchenzeile verfügt, eingenommen. Ein Trinkbrunnen wird, vom Schulträger finanziert, installiert.
Bis zu dessen Aufstellung wird Trinkwasser ganztägig kostenfrei bereitgestellt.
Mittelfristig ist die Umsetzung des folgenden Konzeptes geplant:
"Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme"
8. Organisation des Ganztagsangebotes
Der Schulvormittag wird wie bisher von den Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern im Landesdienst gestaltet. Das
Personal für den Nachmittag kommt entweder über eine bi- oder trilaterale Vereinbarung des Schulträgers und des Landes Niedersachsen an die Schule. Entweder der Schulträger realisiert den Ganztag mit eigenen Kräften oder er wählt in Absprache
mit der Schule einen Kooperationspartner. Das eingesetzte Personal muss über eine pädagogische Ausbildung verfügen.
Alle in der Schule und im Rahmen der offenen Ganztagsschule arbeitenden Personen sind verpflichtet, zum Wohle der
anvertrauten Schülerinnen und Schüler effektiv und verantwortungsvoll miteinander zu kooperieren.
8.1. Zeitstruktur
7:00 Uhr- 7.55 Uhr Frühbetreuung (kostenpflichtig)
7.55 Uhr - 13:00 Uhr
Regulärer Schulunterricht am Vormittag, Betreuung bzw. einmal wöchentlich für 3. + 4. Klasse bis 13.50 Uhr
12:00 Uhr - 13:00 Uhr Gemeinsames Mittagessen Klasse 1 und 2, anschließend Entspannung
13:00 Uhr- 14:00 Uhr gemeinsames Essen Klasse 3 und 4
14:00 Uhr- 14:30 Uhr Hausaufgaben
14:30 Uhr- 16:00 Uhr Nachmittagsangebote
16.00 Uhr- 16:30 Uhr Spätbetreuung (kostenpflichtig)
8.2 Kostenpflichtige Betreuung
Für Eltern, die aufgrund ihrer Arbeitszeiten für ihr Kind schon vor 8.00 Uhr morgens und / oder nach 16.00 Uhr
einen Betreuungsbedarf haben, wird ein kostenpflichtiges Angebot organisiert. Die Kosten dafür entsprechen denen des
identischen Angebotes des städtischen Hortes.
8.3 Pädagogische Gestaltung der Mittagspause
Die einstündige Mittagspause besitzt im Rahmen dieses Konzeptes eine besondere, sehr wichtige Bedeutung. Ist sie
doch einerseits die Nahtstelle des Ganztages mit Personalwechsel und andererseits eine äußerst notwendige
einstündige Erholungsphase der Schülerinnen und Schüler zwischen Vor- und Nachmittag durch Spannung und Entspannung.
Neben der Möglichkeit der Teilnahme an einem warmen Mittagessen muss auch Gelegenheit sowohl zum Toben als zum Ruhen
je nach den Schülerbedürfnissen geboten werden. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich frei bewegen dürfen und
müssen gleichzeitig beaufsichtigt werden.
Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich dadurch auflösen, dass verschiedene pädagogische Grundsätze vom Kollegium und
von den Nachmittagskräften gleichermaßen berücksichtigt und von den Schülerinnen und Schüler sichtbar umgesetzt werden,
wie zum Beispiel:
8.4 Das Nachmittagsangebot
In der Zeit von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr findet täglich ein interessenorientiertes Angebot statt. Aus dem täglich
angebotenen Programm wählen sich die Schülerinnen und Schüler zu Beginn eines jeden Schulhalbjahres gemeinsam mit
ihren Eltern ein Angebot aus und werden von ihren Eltern für ein Schulhalbjahr verbindlich angemeldet. Diese Verbindlichkeit soll
den Organisatoren des Ganztages Planungssicherheit geben, um zum Beispiel externe Fachleute engagieren zu
können. Grundsätzlich gilt hier aber auch, dass das Wohl der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund steht und im
Bedarfsfall auch im Schulhalbjahr ein Angebotswechsel möglich ist.
Das Nachmittagsangebot richtet sich nach dem Bedarf der Schülerschaft und auch zum Teil dem der Eltern. Die in Kapitel 2
schon einmal angeführte Elternbefragung im Mai/Juni 2017 untersuchte auch, zu welchen Themen Angebote gemacht
werden sollten.
Dabei waren Sport und Bewegung, Experimente, Natur erleben, Basteln, Werken und Kunst, Spielen und soziales Miteinander
und auch Schwimmen die am häufigsten gewünschten Aktivitäten.
Die Eltern machten dabei auch eigene Vorschläge, wie Selbstverteidigung, ökologisches Handeln, Ressourcen-
schonung, Energiesparen, Müllvermeidung, Handwerkern, Sachen reparieren, Schulgarten, Schulhof verschönern, Ausflüge
ins Museum.
Das in Kapitel 4 schon angeführte Netzwerk verdeutlicht die schon bereits geleistete gute Vorarbeit der Schule: Viele der gewünschten Angebote können mit dem schon bestehenden Netzwerk abgedeckt werden.
Eine ähnliche Befragung wird im Frühjahr 2018 bei den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden. Nach deren
Auswertung kann in der offenen Ganztagsschule Hiddestorf ein bedarfsgerechtes und interessenorientiertes Nachmittags-
angebot offeriert werden.
Das Nachmittagsangebot wird am Ende des Schuljahres evaluiert.
8.5 Die Ferienbetreuung
Die Ferienbetreuung der Schülerinnen und Schüler hat in der Stadt Hemmingen schon eine lange Tradition. Sie ist kosten-
pflichtig, wird von der Stadtverwaltung selbst organisiert. Die Teilnahme an der Ferienbetreuung ist nur nach gesonderter
Anmeldung bei der Stadt Hemmingen möglich.
Die Ferienbetreuung muss in der Zeit von 7:00 bis 16:30 Uhr, angelehnt an die Schließzeiten des Kindergartens, organisiert
werden.
9. Kooperationen
Neben dem schon bestehenden Netzwerk benötigt die Schule für die Organisation und Umsetzung des Ganztagsangebotes
einen zuverlässigen Kooperationspartner, der auch bereit und in der Lage sein muss, diese Konzeption gemeinsam mit
allen Beteiligten umzusetzen. Die Stadt Hemmingen wird der Schule und damit auch dem Land Niedersachsen
einen Kooperationspartner vorschlagen. Die Schule hat ein Mitspracherecht.
10. Ausblick
Wünschenswert wäre eine zeitnahe Fertigstellung der geplanten Räume (Mensa, Multifunktionsraum, Büro für
pädagogische Mitarbeiter, Ruheraum) durch die Stadt Hemmingen. Der Prozess der Entstehung einer Dorfküche in Hiddestorf
wird von der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung durch die Niedersächsische Landesschulbehörde unterstützt.
Die Mitarbeiter der Horte arbeiten im Ganztag mit, so dass es nur noch ein Betreuungssystem für den Nachmittag in Hiddestorf
gibt. Die Stadt Hemmingen beschäftigt eine Mitarbeiterin, einen Mitarbeiter, die bzw. der für alle Schulen die Nachmittags-
angebote koordiniert.
11. Schlussbemerkungen
Das vorliegende Konzept wurde von einer Planungsgruppe bis zur Beschlussvorlage erarbeitet und nach Diskussionen
immer wieder überarbeitet.
Elternvertreterinnen und Lehrkräfte der GS Hiddestorf schufen mit diesem Konzept einen Konsens, der der momen-
tanen Bedarfslage der GS Hiddestorf mit seiner Schulgemeinde entspricht. Das Konzept ist nicht als fertig anzusehen,
sondern Bedarf einer regelmäßigen Evaluation durch die schulischen Gremien. Dies soll im Rhythmus von zwei Jahren
geschehen.
Der Planungsgruppe sei für das gezeigte Engagement, die vielen Ideen und Recherchen, die intensiven und immer
zielorientierten Diskussionen und die geleistete Arbeit an dieser Stelle ausdrücklich gedankt.
12. Literaturverzeichnis
1. Thomas Jaitner „Interkulturelles Lernen im Unterricht an der Grundschule“ 2005, Bundesministerium für Bildung und
Forschung, Institut für Berufliche Bildung und Weiterbildung e.V.
2. https://www.grundschule-hiddestorf.de/unsere-konzepte/deutsch-als-zweitsprache-konzept/
3. Medi Kuhlemann Chancen nutzen- Interkulturelle Erziehung und Bildung in der Grundschule,
http://faecher.lernnetz.de/faecherportal/dokumente/1197911166.doc
4. (Literatur: DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung 2011; DGE: Wir mögen's frisch! 4/2011; ...)
5. Kara, Stefanie: "Was essen Sie am allerliebsten?", in: Zeit Wissen Nr. 4 Juni/Juli 2016, S. 24 - 35
6. Ellrott, Thomas: "Eltern, hört endlich auf, von gesundem Essen zu reden!", aus: www.zeit.de/2011/17/Genuss-Interview,
S. 1 - 4
7. Ellrott, Thomas: "Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Essverhaltens im Kindesalter" (2009), Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, S. 78 - 85
8. Haug-Schnabel, Dr. Gabriele: "Die Psychologie des Essens" (2007), S. 30 - 39, in: Mehr Zeit für Kinder/Barmer (Hrsg.) Essen - ein Abenteuer?! Wie die tägliche Ernährung in der Familie Spaß macht und gesund hält. Mehr Zeit für Kinder/Barmer, Belgien
9. Berliner Rede, 21.September 2006 in der Kepter- Oberschule in Berlin-Neukölln: „Bildung für alle“